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Krankheiten und Prävention bei Kragenechsen

Kragenechsen werden bei richtiger Haltung und guter Pflege nur selten krank. Trotzdem ist es wichtig, dass Ihr immer aufmerksam seid, Veränderungen Eurer Tiere erkennt und wisst, wie Ihr darauf reagieren könnt.

Eine gesunde Kragenechsen sollte folgende Merkmale aufweisen:

Gesamteindruck: aktiv, aufmerksam und interessiert an seiner Umgebung, auf keinen Fall apathisch, gut genährt, muskulöse Brust und Oberschenkel.

·        Augen: offen und klar

·        Nase: trocken, offene Nasenlöcher, keine Verkrustungen, keine offene Nasenspitze

·        Maul: keine ausgefransten Ränder, rosa Zunge und Schleimhäute, beim Atmen geschlossen (ausser wenn ihm zu heiss ist)

·        Körper: Keine zu faltige Haut, sonst könnte es dehydriert (ausgetrocknet) sein, keine grossen Wunden

·        Schwanz: Dicker, runder Schwanzansatz (Fettspeicher), keine schwarzen, abgestorbenen Stellen, sonst kann eine Amputation nötig werden (Kosten ca. 40 Fr.)

·        Kloake: sauber und ohne Ausfluss

·        Gliedmassen: keine unverheilten Brüche, keine abgestorbenen, schwarzen Zehen, fehlende Krallen können nachwachsen, fehlen einzelne Zehen, stört sie das beim Klettern nicht.

Prävention

Wir können unsere Kragenechsen nicht direkt fragen, ob es ihnen gut geht. Daher müssen wir ihr Verhalten genau beobachten. Es ist hilfreich zu dokumentieren, was in sie rein geht, was wieder heraus­kommt und was angesetzt wird.
Daher notieren wir, wieviel sie fressen, wie oft sie koten, ihr Gewicht und ihre Grösse.

Tabelle um das Futter, den Kot, das Gewicht und das Wachstum zu kontrollieren.

Datum

„Flocki“

„Estrella“

Kot

Bemerkungen

12.04.01

*15

20

2**

 

13.04.01

2S

2S

1

=je 2 Schaben

15.04.01

10

10

2

Salat

16.04.01

50.1g
***11+23.5=34.5cm

64.1g
12+26=38

F

futterfrei,
Gewichtskontrolle

 

 

 

 

 

* Anzahl gefressener Heimchen

** F=Kot von „Flocki“ beobachtet

*** KRL+RSL=GL

 

KRL = Kopf-Rumpf-Länge

RSL = Rumpf-Schwanz-Länge

GL = Gesamtlänge

 

Krankheiten

Wenn Eure Kragenechsen einmal krank sein sollten, wendet Euch an einen reptilienkundigen Tierarzt.

Häutungsprobleme:

·        Symptome: Normalerweise ist die alte, abgestorbene Haut der Kragenechsen dünn und löst sich in Fetzen. Bei Häutungsproblemen bleibt die alte Haut am Körper. Zehen und Schwanzspitzen können durch alte Hautreste abgeschnürt werden (siehe Nekrose).

·        Ursachen: Zu trockene Haltung, Vitamin C Mangel.

·        Behandlung: Warme Bäder, alte, gelöste Haut vorsichtig mit den Fingern abrubbeln. Bei Vitamin C Mangel ein Stück Kiwi anbieten.

Unterernährung:

Achtet bitte beim Kauf von jungen Kragenechsen darauf, dass sie nicht zu dünn sind. Wenn Ihr doch einmal an ein abgemagertes Tier geraten solltet, müsst Ihr schnellstens handeln.

·        Symptome: Keine Fettreserven im Schwanz, dünne Oberschenkel

·        Ursachen: zu wenig oder falsches Futter, Stress, falsche Haltungsbedingungen.

·        Behandlung: Haltungsbedingungen optimieren, ausreichend eiweisshaltiges Futter anbieten. Wenn das Tier nicht freiwillig frisst, müsst Ihr es zwangsfüttern, das heisst ihm das Futter vorsichtig ins Maul schieben. Sehr stark abgemagerten Tieren geben wir zusätzlich einen Brei aus HN 25 von Milupa® mit einer Spritze ohne Nadel. Wenn das Tier nicht auf die Behandlung reagiert oder ihr es in einem sehr schlechten Zustand bekommt, solltet Ihr den Tierarzt aufsuchen.

Rachitis:

·        Symptome: Die Gliedmassen beginnen zu zittern. Wenn man die Kragenechse auf den Rücken legt, kann sie sich nicht mehr umdrehen. Der Kiefer wird weich und biegt sich beim Fressen stark durch.

·        Ursachen: Wird durch Kalziummangel verursacht.

·        Behandlung: Muss vom Tierarzt schnellstens behandelt werden.

Parasiten:

·        Symptome: Meist ist äusserlich nichts zu erkennen. Übelriechender Kot oder Abmagerung des Tieres können auf einen Parasitenbefall hinweisen.

·        Ursachen: Parasiten

·        Behandlung: Die vom Tierarzt verschriebenen Medikamente oral verabreichen. Darmparasiten sind häufig bei Kragenechsen und müssen regelmässig behandelt werden. Den Kot vor der Winterruhe auf Würmer untersuchen lassen (z.B. Parasitologie Uni Zürich)

Nekrose:

·        Symptome: Schwarze Verfärbungen und Absterben der Gliedmassen, meist an Zehen und Schwanzende oder Teilen des Kragens

·        Ursachen: Mangelnde Durchblutung der Gliedmassen, die durch unvollständige Häutung abgeschnürt werden. Kann auch durch Bissverletzungen verursacht werden.

·        Behandlung: Ein warmes Bad und vorsichtige Häutungshilfe können dies verhindern. Schwanz, Zehen und Kragen regelmässig kontrollieren. Im Extremfall ist eine Amputation des abgestorbenen Gewebes durch den Tierarzt notwendig.

Verstopfte Nasenlöcher:

·        Symptome: verstopfte Nasenlöcher, die Kragenechse hat Probleme beim Atmen

·        Ursachen: Sand, Häutungsreste

·        Behandlung: Wir kontrollieren regelmässig, ob beide Nasenlöcher frei sind. Sand entfernen wir vorsichtig, indem wir mit einem feuchten Ohrenstäbchen sanft über die Oberfläche streichen. Häutungsreste (die Innenseite der Nasenlöcher wird auch gehäutet) werden nach einem warmen Bad vorsichtig mit den Fingernägeln entfernt.

Legenot:

·        Symptome: Das Weibchen kann die Eier nicht ablegen und verendet, wenn es nicht umgehend behandelt wird.

·        Ursachen: Stress, mangelndes Substrat (kein grosser Sandhaufen)

·        Behandlung: Das Weibchen muss vom Tierarzt schnellstens behandelt werden. Sind die Eier fertig entwickelt und ausreichend kalzifiziert (verkalkte Schale), genügt die Gabe eines wehenverursachenden Medikaments. Treten Komplikationen auf, muss das Weibchen schnellstens operiert werden.

Kieferbruch:

·        Symptome: Geschwollene Backe, die Kragenechse frisst weniger und verliert Gewicht.

·        Ursachen: Zusammenstoss mit einem harten Gegenstand. Unser kleines Flocki sprang meist zuerst und überlegte erst dann, wo es landen konnte.

·        Behandlung: Beim Tierarzt röntgen lassen, um sicher zu gehen, was die Ursache für die Schwellung ist. Wenn die Kragenechse Probleme mit der Jagd hat, vorsichtig von Hand füttern oder kleine Futtertiere in einem Schüsselchen anbieten, damit sie sie leichter fangen kann. Der Knochen ist nach einem Monat wieder stabil.

blutige Tränen:

·        Symptome: Blutspuren im Terrarium. Blutige Tränen laufen aus den Augenwinkeln. Sie sehen schlimmer aus, als sie sind.

·        Ursachen: Entstehen beim Kratzen mit den scharfen Krallen in den Augenwinkeln.

·        Behandlung: Vom Tierarzt mit antibiotischen Augentropfen behandeln lassen.

 

Bei Fragen wendet Euch an vitticeps@pogona.ch

© by Alex und Sabine 30.12.2001

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updated by ArW, SN 03. 02. 2003