pogona.ch /Verhalten von Kragenechsen - Chlamydosaurus Kingii

Verhalten

Die meiste Zeit sitzen unsere Kragenechsen im Terrarium und beobachten ihre Umgebung. Sie klettern gerne und zeigen noch viele weitere Verhaltensweisen, wie Ihr im Folgenden sehen könnt.

Kragen aufstellen:

Kragen aufstellen Kragen aufstellen

Der grosse Hautkragen wird durch das weite Öffnen des Mauls aufgespannt. Dies sieht sehr imposant aus. Dieses Verhalten wird gezeigt, wenn sie einen Gegner abwehren wollen, aber auch wenn sie Angst haben oder erschrecken.
Daher sollte man ruckartige und schnelle Bewegungen im Umgang mit diesen Tieren vermeiden.
Da sie den Kragen nur in Stresssituationen aufstellen, darf man sie nie dazu zwingen. Wenn man Besuchern den aufgestellten Kragen zeigen will, kann man den Kragenechsen eine dicke Heuschrecke geben, dann bewegt sich der Kragen auch und die Echsen, sowie die Besucher sind zufrieden.

 

Verstecken:

Verstecken Verstecken

Kragenechsen verstecken sich gerne hinter einem dicken Ast oder hinter Seidenpflanzen, die an den Ästen befestigt werden.

 

offenes Maul:

offenes Maul offenes Maul

Dies dient zur Abkühlung, da die Tiere nicht schwitzen können. Sie müssen dann in einen kühleren Bereich ausweichen können.

 

Augen aufblähen:

Augen aufblähen Augen aufblähen

So reinigen sie ihre Augen. Das sieht zwar schrecklich aus, ist aber für die Tiere offensichtlich ungefährlich. Die Partie über den Augen kann bis zu einer halben Stunde oder länger aufgebläht bleiben.

 

Baden:

Baden Baden

Unsere Kragenechsen baden überhaupt nicht gerne.
Unser grosses Weibchen kann schwimmen und tauchen, aber das kleine konnten wir noch nie dabei beobachten. Wenn sie sich stark schälen, setzten wir sie auf eine Hand und baden sie so vorsichtig in lauwarmem Wasser, so dass sie sich immer sicher fühlen.

 

Kratzen:

Kratzen Kratzen

Kragenechsen haben sehr scharfe Krallen, mit denen sie gut Vorhänge  und Rauhfasertapeten erklimmen können. Ausserdem können sie ihrem Pfleger, wenn er sie aus dem Terrarium nimmt, schmerzhafte Kratzer zufügen, die aber schnell wieder verheilen.

 

Fortpflanzung: Mit der Fortpflanzung der Kragenechsen haben wir noch keine eigenen Erfahrungen gemacht.

 

Winterruhe:

Winterruhe Winterruhe

Unsere Kragenechsen waren dieses Jahr zum ersten Mal im Winterschlaf. Daher haben wir nur wenig Erfahrung mit diesem Thema.

Beim Winterschlaf handelt es sich nicht um einen richtigen Schlaf, sondern um eine mehrwöchige Winterruhe. Unsere Kragenechsen werden so gegen Ende November immer träger und signalisieren uns so ihr Ruhebedürfnis.

è    Wir lassen unsere Kragenechsen erst in die Winterruhe, wenn sie mehr als 200 Gramm wiegen und ihre Reserven (Fettpolster in der Schwanzwurzel) gross genug sind. Die erste Winterruhe halten unsere Tiere mit ca. 1.5 Jahren. Kleinere Kragenechsen dürfen im warmen Terrarium dösen und werden weiterhin regelmässig gefüttert.

 

·        Vorbereitungen für die Winterruhe:

è    Frühzeitig (im September) eine Kotprobe vom Tierarzt auf Darmparasiten untersuchen lassen oder die Kotprobe ans Institut für Parasitologie der Uni Zürich schicken. Parasiten sollten vom Tierarzt behandelt werden. Diese könnten sonst den Kragenechsen schaden. Zwischen einer medikamentösen Behandlung und dem Beginn der Winterruhe sollten, je nach Medikament, bis zu vier Wochen liegen.

è    Die Winterruhe leiten wir mit zwei Fastenwochen ein, in denen die Kragenechsen nicht mehr gefüttert werden. In diesen zwei Wochen senken wir die Beleuchtungsdauer und die Heizzeit der Wärmelampen täglich um eine Stunde.

è    Jetzt bereiten wir auch das Terrarium für die Winterruhe vor. Wir entfernen den Sand, reinigen das Terrarium gründlich und legen es mit Küchenrolle oder frischem, trockenem Sand aus. Wir stellen eine Korkröhre senkrecht ins Terrarium, auf der die Kragenechsen sitzen können. Ein Biologe, der Kragenechsen im Freiland beobachtet hat, erzählte uns, dass die Tiere auf den Bäumen sitzen bleiben und sich nicht in einer Höhle verstecken.

 

·        Während der Winterruhe:

è    Das Terrarium wird an einen kühlen, dämmrigen Ort gestellt, an dem die Temperaturen zwischen 12° und 18°C (nie unter 8°C) betragen. Wir stellen unser Winterruheterrarium in die Waschküche im Erdgeschoss. Wer keine eigene Waschküche hat, kann das Terrarium auch ins Schlafzimmer stellen.

Ø      Bei Zimmertemperaturen über 20°C verlieren die Kragenechsen zuviel Wasser und drohen auszutrocknen.

è    Die Lampen bleiben ausgeschaltet. Unser Thermometer zeigt die momentane, aber auch die tiefste und die maximal erreichte Temperatur an.

Ø      So können wir notfalls die Heizung einschalten, wenn die Temperatur mal unter 12° C fällt.

è    Unsere beiden Kragenechsen waren dieses Jahr drei Wochen in der Winterruhe. Sie haben während dieser Zeit nichts gefressen. Da die kleine Gewicht verloren hat und die Grosse wach war, haben wir sie frühzeitig wieder heraufgeholt.

Ø      Wir wägen sie alle ein bis zwei Wochen und notieren ihr Gewicht, um sicherzugehen, dass keiner zu schnell bzw. zu viel abnimmt.

 

Bei Fragen wendet Euch an vitticeps@pogona.ch

© by Alex und Sabine 31.12.2001

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updated by ArW, SN 08. 12. 2003